13.11.18

Die Projektionsfalle

Es täuscht psychologische Sachlichkeit vor, dieses Wörtchen "Projektionsfalle" - und doch ist es bloß eine negative Betrachtungsweise des guten alten Verliebtseins.
Natürlich können Projektionen, auch beim Verliebtsein, das Farbspektrum der Betrachtung ins rosarot verschieben. Doch tun sie dies eben in diese Richtung - und eben nicht in die genauso mögliche andere Richtung. Schwarzmalerei hingegen ist eine ernstzunehmende Projektionsfalle und als Negativistische Persönlichkeit/Persönlichkeitsstörung der Psychologie tatsächlich bekannt.

Wenn sich die rosarote Phantasie allzusehr verläuft, dann mag sich ein Empfinden einstellen, gleich einer Falle, in die man geraten ist. Und doch gilt auch hier: Ich bin dahin gelaufen!
Es gibt also in mir einen Fundus an Wünschen und Begehren, an positiven Vorstellungen, die ich mir bewußt mache. Und es wird in der anderen Person, auch wenn das rosarot sich verflüchtigt hat, Ankerpunkte dafür geben. Nur selten kommt das schöne Gefühl ohne jeden Grund daher. Jetzt ist es an mir, dies alles neu zu bewerten und auf der verbesserten Datenbasis mich wieder einzufühlen. Der Alltag ist nicht rosarot, doch wir haben Gründe, ihn manchmal wunderbar einzufärben. Und es hat seine Bedeutung, was ich wohin projiziere. So wie der Alltag der Woche einen Sonntag kennt, so kennt die Liebe die Sehnsucht - nach einer Ausnahme, die genau so für mich spürbar ist.

3 Kommentare:

Wort Bild Gedanke zum Thema hat gesagt…

Dazu passend: Zwei Seelen in meiner Brust https://wort-bild-gedanke.blogspot.com/2012/01/wolfsfuetterung-zwei-woelfe-in-meiner.html

Anonym hat gesagt…

Sehr schön!

Simon Tolon hat gesagt…

"So wie der Alltag der Woche einen Sonntag kennt, so kennt die Liebe die Sehnsucht."