Dies ist die Geschichte von einem Grafen, der sehr alt wurde, weil er ein Lebensgenießer par excellence war.
Dieser Graf, er verließ niemals das Haus, ohne sich vorher eine Hand voll Bohnen einzustecken. Er tat dies nicht etwa, um die Bohnen zu kauen. Nein, er nahm sie mit, um so die schönen Momente des Tages bewußter wahrzunehmen und um sie besser zählen zu können.
Jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte - einen anregenden oder fröhlichen Plausch auf der Straße, das Lachen seiner Frau, eine köstliche Speise, eine feine Zigarre, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, ein Glas guten Weins - für alles, was seine sieben Sinne erfreute, ließ er eine Bohne von der linken in die rechte Jackentasche wandern. Manchmal waren es gleich zwei oder drei.
Abends saß er dann zuhause und zählte die Bohnen aus seiner rechten Tasche. Er zelebrierte diese Minuten So führte er sich vor Augen, wieviel Schönes ihm an diesem Tage widerfahren war und er freute sich. Und sogar an einem Abend, an dem er bloß eine Bohne zählte, hatte er einen Grund, sich über diesen Tag zu freuen.
(Nach einer Erzählung, Quelle unbekannt)