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9.5.12

In eigener Sache

Dieser Blog besteht nun schon viele Jahre, länger sogar, als dies hier archiviert ist. In Kürze kommt er in neue Hände, da der bisherige Hauptautor das Weiterführen dieses Blogs nicht mehr leisten kann.

Allen die hier gelesen haben, sei ein herzliches Dankeschön gesagt. Freund und Feind mögen sich bewußt sein, daß es hier immer darum ging, eigene Positionen ebenso zu reflektieren wie die hier dargestellten.

12.2.09

Finanzkrise, Schuldenkrise, Glaubenskrise

Diese Krise ist keine Wirtschaftskrise. Auch die bestehenden und noch vielmehr kommenden Verwerfungen dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, daß diese Marktbereinigung die Moral stärken vermag. Die wirtschaftenden Menschen verlieren weder ihre werktätigen Arme noch ihren schaffenden Kopf; die Basis auch zukünftiger Wertschöpfung. Allein ihre Illusionen werden verworfen: Schulden, Papiergeld und auch Papierverfassungen sind nicht einmal das Werk wert, sie herzustellen. Dies wird noch kommen und alles umwerfen. Zugunsten vernünftiger und moralischer Tätigkeit. Das braucht seine Zeit. Einzusehen ist es schon heute. Die demokratischen Regierungen vermögen Versprechungen, Papiergesetze, Papierverordnungen, Papierverfassungen und Papiergeld anzuhäufen, daß es den normalen Verstand übertrifft. Allein, Sie verstehen nicht, daß ihre Papiere nicht mehr den Urgrund von Vertrauen anrühren. Noch glauben Etatisten aller Couleur an die Allmacht des Demos, dessen blutroter Glanz nichtsdestotrotz allmählich verlicht. Kommt eine neue Zeit, oder eine alte? Besinnt sich der Mensch auf sein Maß, beschränkt sich der Einzelne auf sein Eigentum? Oder schreitet die öffentliche Gewalt voran, bis zum Untergang jedes Selbst? Diese Fragen zu beantworten, ist Überforderung für den Jetzt-Menschen. Der Europäer, anders als der Semit, lebt in seiner Zeit. Seinen Geist prägt allein der Zeitgeist. Darüberhinaus denken vermag er nicht: Geschichte ist Geschichte. Wird er siegreich sein oder untergehen? Sein Maßstab ist seine Zeit. So unwirklich ist sein Verhängnis, daß sich sein Himmel nicht zu öffnen vermag. Muß es dabei verbleiben? Eine Verneinung dieser Frage hieße über die Zeit hinaus zuschauen. Darauf kommt es an. Der Himmel ist offen. Man kann ihn sehen. Wollen.

Und genau dieses Wollen nährt die Illusionen. Nein. Und noch einmal: Nein!
Nicht das Wollen, das Sein selbst, ich, ganz klein, bin Maßstab für mein Handeln. Ich, ich selbst bleibe rechtschaffen. Meine Zeit soll bestehen können vor Vergangenheit und Zukunft, ich selbst will zeitlos rechtschaffen sein. Meine Zeit ist nur Gegenwart, Übung über mich hinaus - und doch beschränkt auf mich. Aber mein Sinnen kann verstehen, daß mein Sein einen Sinn hat. In meiner Zeit - oder einer anderen.

1.11.06

Allerheiligen

Allerheiligen ist das Fest aller Heiligen, die keinen Namen haben. Sowas gibts. Nicht nur die Soldaten kennen das Grab des unbekannten Soldaten, auch die Katholiken ehren die Heiligen, deren Namen man nicht kennt, deren Namen man nicht kennen kann.

Woran liegt das? Antwort: Wir haben keine freie Presse, keine freien Medien. In Deutschland und Europa weiß der Staat und seine unbekannten Stasi-Leute (Stopp-zurück, Gestapo-Leute (Stopp-zurück), stopp stopp stopp) und seine Beamten besser, was die Menschen in ihrem demokratisch-legitimen Herrschaftsbereich wissen sollen - oder nicht. Er beaufsichtigt sie deshalb. (Aber bitte keine Namen nennen.) Und immer brav in die Schule schicken. Aber bloß keine Muße (griech. schole), wofür gibt es denn die Playstation. Bitte, bitte machen Sie keinen Unfug. Es muß doch nun wirklich niemand selber denken - und Frauen schon gar nicht: Selbstbestimmung ist Zwang http://diestandard.at/?url=/?id=2640434
Neuerdings.

Die namenlosen Heiligen unserer Zeit finden sich nur im Verborgenen: Die einem Obdachlosen 5 Euro geben statt 50 Cent - auch wenn er eine Bierfahne hat. Die, die einer ungewollt Schwangeren nicht nur helfen zu gebären, sondern auch in Folge zu leben. Die die einer Schwangeren Mut machen. Die, die den Leuten mit der Aufschrift "Staat" Einhalt gebieten. Denen, die helfen, weil Not am Mann ist. Manchmal ist es die Putzfrau, ein andermal der Geschäftsinhaber oder der Türsteher: immer sind es Menschen, die auf eigene Rechnung, auf eigene Gefahr einfach helfen, oft aufwendig helfen - und da sind, wenn sie gebraucht werden. Die sich nicht hinter Vorschriften verstecken, Befehle abwarten oder es sowieso besser wissen. Keine Leute, die anderer Leute Geld stehlen, um damit Gefolgschaft zu kaufen von Menschen in Not.

Allerheilige sind andere Menschen. Allerheiligen, das ist das Gedenken an Menschen, die Heilige sind, die im anderen Menschen Menschen sehen. Als ihr Ebendbild. Wie Gott es getan hat und immer tut. Du, der Du Du selbst bist, findest Dein allerheiliges Ebenbild in Deinem Nächsten. Der neben Dir ist in seinem Angesicht. Schau hin. Handele. Du bist sein Heiliger. Allemal. Unbekannt. Namenlos. Aber da.

8.10.06

Die Bürger bilden den Staat - nicht umgekehrt.

Die Bürger bilden den Staat - nicht umgekehrt.

Lernen? Schule! Geben Sie es zu: Genau diese Assoziation ist Ihnen gerade durch den Kopf gegangen. Zu Unrecht. Manipuliert. Von wem? Wieso? Das bekommen wir 'raus!

Seit gut 100 Jahren wird von Staats wegen versucht, Lernen mit Schule zu assoziieren. Und es ist - vorerst - gelungen. Aber wir sind noch nicht am Ende. Gehen wir zum Anfang.

Ganz zum Anfang. - Ein Kind, vielleicht ihr Kind, lernt essen (erst schlabbernd, dann richtig), es lernt laufen, es lernt sprechen, es lernt, sich wahrzunehmen, sich durchzusetzen und sich zurückzunehmen. Es lernt Roller fahren und Fahrrad fahren. Obschon sie nicht staatlich-diplomierter Pädagoge sind. Und Ihre Frau auch nicht. Unglaublich? Alltag. Und funktioniert.

Womöglich hat Ihr Kind Geschwister? Sie Anarchist! Können Sie nicht wenigstens die Sozialisation "ihrem Staat" vorbehalten? Das Zusammen- und Gegeneinander-Spiel in einer Gemeinschaft: Das machen sie selber? Bei sich zu Hause? Haben Sie noch nicht mitbekommen, daß der akzeptable Durchschnittsbürger nur 1,3 Kinder bekommt, neuerdings sogar nur 0,86! Sie sollten Ihre Betriebssoftware unbedingt auf den neuesten Stand bringen. Sonst bringen Sie sich in Gefahr und der zur Zeit regierende Prokrustes bringt das - zur "Not" gewalttätig - ganz demokratisch in Ordnung: Ins Prokrustesbett. Hier - spätestens - wird alles gleichgemacht. Auch ihr Kind.

"Die da oben" vertreten folgende Meinungen:

"Dabei ist das Bildungsmonopol eines demokratischen Gemeinwesens, das Recht auf eine Schule ohne ideologische Scheuklappen, ein kostbares rechtsstaatliches Gut, ...", so 3Sat in Old-Germany - ohne ideologische Scheuklappen: Schön wärs.

"Der staatliche Bildungs- und Erziehungsauftrag, ..., beschränken in zulässiger Weise das in Artikel 6 Abs. 2 Satz 1 GG (BRDDR) 'gewährleistete' elterliche Erziehungsrecht.", so Roman Herzog u.a. in deren Urteil I BvR 235/89 - bisher dachte ich immer, Grundgesetz/Verfassung dienen der Abwehr staatlicher Anmaßungen...

Den staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag gibt es aber nicht. Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland kennt nur die Ansicht, daß Schulen von Staats wegen beaufsichtigt werden sollten. Daß es überhaupt Schulen geben muß, steht nirgendwo.

Quellen:
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/themen/98210/index.html

Hans Eckbert Treu: Zwangsanstalt Schule, ISBN 3-350-88600-9

Bildernachweis: http://images.google.de/imgres?imgurl=http://www.uni-potsdam.de/u/LpB/Vorlesung/Bildun1.gif&imgrefurl=http://www.uni-potsdam.de/u/LpB/Vorlesung/Bildungspolitik%252005-06.htm&h=1136&w=868&sz=45&hl=de&start=6&tbnid=xDwDj0PjZSTidM:&tbnh=150&tbnw=115&prev=/images%3Fq%3DSchule%2BRecht%26svnum%3D10%26hl%3Dde%26lr%3D