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20.3.12

Wer zum Staat greift...

In der FAZ war ein interessanter Artikel zu islamischen Friedensrichtern in Deutschland: Gerade Recht - von Volker Riebe. Die Mohammedaner insistieren hier auf ein Recht, welches die Kirche längst aufgegegeben hat, obschon der Apostel Paulus dies im 1. Korintherbrief klipp und klar fordert. Dort heißt es unter 3. Rechtsstreitigkeiten vor den heidnischen Gerichten im 6. Kapitel:

"Bringt es einer von Euch, der einen Rechtsstreit mit dem anderen hat, über sich, sein Recht bei den Ungerechten zu suchen statt bei den Heiligen? Wißt ihr denn nicht, daß die Heiligen die Welt richten werden? Und wenn die Welt von Euch gerichtet wird, seid Ihr da nicht zuständig in den geringfügigsten Rechtssachen?
Wißt Ihr nicht, daß wir sogar über Engel richten werden, geschweige denn über alltägliche Dinge? Wenn Ihr also alltägliche Rechtssachen habt, setzt man da gerade diejenigen, welche die Gemeinde verachtet, zu Richtern ein?"

Es lohnt sich, das ganze Kapitel einmal zu lesen und auf sich, gerade in diesem Zusammenhang, wirken zu lassen. Und so ahne ich es und warne, frei nach Jesu Wort in Matth. 26,52: Wer zum Staat greift, wird durch den Staat umkommen. Und das sind wahrlich schon viel zu viele.

11.8.09

Kirche und Welt

Das aktuelle Urteil des deutschen Bundesverfassungsgerichts, welches eine "Pflicht" zum Besuch von Theater und Karnevalsfeier für ebenso postuliert "Schulpflichtige" zur gewaltsam durchsetzbaren Meinung kürt, wird entschieden angegriffen.
Dieses disputierend fiel mir eine Stelle im lesenswerten Buch "Die Pulvermühle", einer Kriminalgeschichte der großartigen Schriftstellerin Gertrud Fussenegger ein. Hatte ich doch den Verdacht, daß mein "Gegenüber in Sachen Kommentierung" weniger die Bedrängnis der zu Unrecht Gemaßregelten bewog, als vielmehr, die mir von der Generation unserer Eltern bekannte Verteidigung der modernen moralgewandelten Kirche, insbesondere in Deutschland. Irgendetwas fühlt sich bei ihnen immer verstört an, wenn die Errungenschaften des 2. Vatikanischen Konzils infragegestellt werden, wenn die Verweltlichung der Kirche Kritik erfährt.

In dieser Kriminalgeschichte, die um die Zeit des 2. Weltkrieges spielt, läßt die Autorin den Pfarrer Perwög nach dem Krieg sagen: "Es zieht etwas Neues herauf. Man nennt das geplantes Leben, Eigenverantwortlichkeit - oder wie immer. Ich denke oft, wie das wohl werden wird: der Mensch als Herr der Natur, auch als sein eigener Herr...Das kommt, ist nicht mehr aufzuhalten und vielleicht liegt es sogar in Gottes Plan." Und er fährt fort: "Die Kirche geht einer schweren Zeit entgegen. Sie wird sich entscheiden müssen, ob sie den neuen Menschen annehmen will oder nicht, diesen planenden, eigenverantwortlichen Menschen, den sie bis jetzt verdammt oder - wenn nicht verdammt, so doch abgelehnt hat. Sie wird lernen müssen, auf seine Gründe zu hören; nicht so, daß sie diese Gründe von vorneherein annimmt, das ist unmöglich, aber so, daß sie ihr Herz auftut und mitleidet, wo die Welt leidet, und sich mit anstrengt, wo sich die Welt anstrengt. Ich glaube, das wäre ein Weg."

Ich auch.

26.3.08

Bildung abkriegen

Immer wieder heißt es, daß man den Staat braucht, damit die blöden Armen auch irgendwelche Bildung abkriegen.

Die sind gar nicht so blöd und ducken sich, ob des staatlichen Bombardememts. Und kriegen so einen Großteil der staatlichen Indoktrination gar nicht mit. Die läuft ja auch gar nicht auf RTL2, obschon die sich - da selbstverständlich staatstragend - natürlich alle Mühe geben. Würden sonst auch verboten. Senderlizenzen vergibt der Staat und seine Leute.

Früher waren die blöden Armen gar nicht so blöd. Und haben sich selber organisiert:

In Gemeinden, Kirchen, Gewerkschaften, Arbeitervereinen, Glaubensgemeinschaften, Dörfern und Wirtschaften haben sie selbst Lernorte für ihre eigenen Kinder geschaffen. Tatkräftig. Heute nennt man das Homeschooling, Familienschule und Verboten. So läuft das heutzutage: Die Polizei nimmt derartige Schülerinnen mit.

Wir lassen uns nicht erschrecken: So gesehen sind wir unerzogen.

Gott sei Dank.