Im Freiheitsforum hatte ich mich in einem anderen Zusammenhang schon einmal dazu geäußert: Worte gleichsam in die Hand zu nehmen, zu drehen und zu wenden, aus verschiedener Perspektive zu betrachten und die Perspektive und das Wahrgenommene intellektuell und fühlbar zu reflektieren. Andreas Ulrich von der Freiheitsfabrik ist darin meisterlich geübt. Er selbst mag sich dabei wenden und quälen, aber ich und sicher auch andere seiner Leser profitieren davon in dankenswerter Weise. Deshalb einmal auch an dieser Stelle ein Dankeschön dafür.
Schon bei seinem Artikel "Die Anmassung von Wissen" habe ich gedacht: Gut, daß wir uns haben. Daß es eine breite Pallette an Sozialisationen und Denkweisen gibt: gut, daß es nicht nur liberty.li, die Freiheitsfabrik oder nur das Freiheitsforum gibt. Ganz weit ausgeholt: Gut, daß es nicht nur ein Ich, sondern auch ein Du, daß es Andere gibt. Andreas Ulrich' aktuelles Werk aus der Freiheitsfabrik findet sich hier: http://blog.freiheitsfabrik.de/?p=848
Er kritisiert Hans Hermann Hoppe's Ausführungen in einem Interview der Schülerzeitung Blaue Narzisse zu Recht und hat wieder ein gutes Gespür für Feinheiten auf die es wesentlich ankommt.
Hans Hermann Hoppe meint unter anderem: “Die Proponenten einer natürlichen Ordnung sind nicht so naiv wie die Sozialisten und die Etatisten. Sie gehen nicht davon aus, dass sich die menschliche Natur verändern lässt. Sie nehmen die Menschen, wie sie tatsächlich sind, und fragen, wie kann man eine Gesellschaft so einrichten, dass die Häufigkeit von Konflikten reduziert statt erhöht wird, dass Rechtsbrecher möglichst ergriffen und bestraft werden statt ungestraft davon zu kommen, dass Fleiß belohnt und Faulheit bestraft wird.”
Und Andreas Ulrich meint dazu: "Kein irgendwie anarchistischer Mensch wird sich fragen, wie eine Gesellschaft eingerichtet werden kann (Sozialismusklempnereien!) - und: warum sollen ‘Faule’ bestraft werden? Reicht es nicht, dass man nicht gezwungen wird, ‘Faule’ zu unterstützen, wenn man es nicht will?"
Und ich danke Andreas gleich noch einmal: denn seine Fähigkeit, die Dinge schärfer wahrzunehmen und dies auch formulieren zu können ist eine Gabe, die Unterscheidungskraft schafft. Für heute und bis auf weiteres erlaube ich mir, ihm den Spitznamen "Die Feile" zu geben, da er erneut andererleuts Überlegungen wesentlich geschärft hat.
Ich bin so frei und redigiere Hoppes Text so, wie ich es sehe: "Die Proponenten einer natürlichen Ordnung sind nicht so naiv wie die Sozialisten und die Etatisten. Sie gehen nicht davon aus, daß sich die menschliche Natur verändern läßt. Sie nehmen die Menschen, wie sie tatsächlich sind, und fragen, ob eine frei gewordene Gesellschaft denkbar und unter welchen ganz wenigen Bedingungen vorstellbar ist, derart, als daß dort beispielsweise die Häufigkeit von Konflikten reduziert ist, daß Rechtsbrecher möglichst ergriffen und Rechtsbruch eher unattraktiv ist, und daß Fleiß belohnt und Faulheit niemand anderen zwangsweise etwas kostet."
So habe ich jetzt auch etwas gefeilt und übergebe gerne an den, der mich dazu inspiriert hat.
20.6.07
14.6.07
5.6.07
Wir brauchen Freiheit
Wir brauchen Freiheit. Wir - brauchen - Freiheit.
Wir, das bin ich und andere. Brauchen ist Sein und Soll zugleich. Aber was ist Freiheit?
Jeder Mensch gebraucht seine Freiheit. Und man kann sie ihm nur mit Gewalt/Politik nehmen. Verzichtet man auf Politik/Gewalt, dann kann immer noch nicht jeder machen, was er will: Denn verzichtet er wirklich auf Gewalt, dann braucht er zu einem Tun, welches einen anderen betrifft, dessen Zustimmung. Dies ist zunächst eine Frage der Kommunikation, letztendlich aber eine Frage der Friedfertigkeit, eine Frage der Anerkennung des existierenden Anderen. Der ist da. Und da bin ich. Wo wir zusammenkommen bedarf es eines Vertrage(n)s. Wo wir nicht zusammenkommen möchten, bedarf es einer Auseinandersetzung.
Wo wir eines Dritten bedürfen, sind wir sein Eigentum.
Ich bin der Einzelne.
Du auch.
Wir sind zwei Einzelne.
Gemeinsam sind wir stark.
Und haben Freunde.
Streiten wir uns, streiten wir uns.
Einigen wir uns, einigen wir uns.
Einigen wir uns nicht, einigen wir uns nicht.
Kein Dritter lacht.
Einen Richter kennen wir nicht.
Wer mich, wer Dich,
wer uns gemacht,
mag unser Richter sein.
Gnädig, wie einst verheißen, wird unser Richter sein.
Hat er uns doch selbst gemocht.
Wir, das bin ich und andere. Brauchen ist Sein und Soll zugleich. Aber was ist Freiheit?
Jeder Mensch gebraucht seine Freiheit. Und man kann sie ihm nur mit Gewalt/Politik nehmen. Verzichtet man auf Politik/Gewalt, dann kann immer noch nicht jeder machen, was er will: Denn verzichtet er wirklich auf Gewalt, dann braucht er zu einem Tun, welches einen anderen betrifft, dessen Zustimmung. Dies ist zunächst eine Frage der Kommunikation, letztendlich aber eine Frage der Friedfertigkeit, eine Frage der Anerkennung des existierenden Anderen. Der ist da. Und da bin ich. Wo wir zusammenkommen bedarf es eines Vertrage(n)s. Wo wir nicht zusammenkommen möchten, bedarf es einer Auseinandersetzung.
Wo wir eines Dritten bedürfen, sind wir sein Eigentum.
Ich bin der Einzelne.
Du auch.
Wir sind zwei Einzelne.
Gemeinsam sind wir stark.
Und haben Freunde.
Streiten wir uns, streiten wir uns.
Einigen wir uns, einigen wir uns.
Einigen wir uns nicht, einigen wir uns nicht.
Kein Dritter lacht.
Einen Richter kennen wir nicht.
Wer mich, wer Dich,
wer uns gemacht,
mag unser Richter sein.
Gnädig, wie einst verheißen, wird unser Richter sein.
Hat er uns doch selbst gemocht.
4.6.07
Es geschah in Bodrum (Türkei).
Ist-Soll Analyse? Nachdenken? Geschichte? Vordenken? Zukunft? Rassismus? Menschliche Universalität? Der Einzelne? Die Anderen? Wie und warum handeln Menschen?
Spannende Fragen und einige Überlegungen beschreibt Rahim Taghizadegan auf liberty.li hier. Lesen lohnt sich: Denken unvermeidlich.
Ich kommentiere diesen Artikel hier nicht. Aber hier.
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