Die französische Revolution ist also im Schwarzwald angekommen, genauer gesagt beim Schwarzwälder Boten, über den Medrum heute anläßlich der Causa Überlingen berichtet. Dort im Schwarzwälder Boten wird allen Ernstes gefragt: "Darf eine aufgeklärte Gesellschaft tatenlos zusehen, wenn Minderjährige in einem religiösen Zwangssystem aufwachsen?" Nein, Aufklärer haben schon immer brandschatzend, mordend, zestückelnd und vergewaltigend ihre Aufklärung betrieben und Andersgläubige, Andersdenkende auszurotten versucht - man schaue sich nur den (Nach)gang der Französischen Revolution an.
In einer freiheitlichen Demokratie, die das Wort Pluralismus nicht nur für den Schulzwang okkupiert, sondern wirklichen Pluralismus zuläßt, hat auch religiöser Fundamentalismus seinen Platz - ohne zu wissen, ob dies bei Gorbers der Fall ist oder nicht. Glaube, der etwas fundamentales hat, ist gut. Dazu glaube ich. Weil Menschen erfahren haben, daß ihr Glaube tragfähig ist, machen sie diesen zum Fundament ihres Handelns - und Hoffens. Jeder friedliche und zivilisierte Mensch hat dabei selbstverständlich t a t e n l o s zuzusehen, denn anderenfalls verletzt er die Integrität und die Rechte von Personen. Wer anderer Meinung ist, möge sich bitte argumentativ mit ihm Ungefälligen und Ungefälligem auseinandersetzen, nicht aber die Staatsgewalt für die tätliche Durchsetzung seiner eigenen Meinung mißbrauchen.
Ganz richtig erkennt der Beitrag oben, daß es hier fundamentalistische Staatsgläubige sind, die tatsächlich Zwang und Gewalt gebrauchen. Und das - eine Beleidung für alle anderen - auch noch im Namen der Legalität. In der bundesdeutschen Wirklichkeit ist Recht zur gewaltsamen Durchsetzung der herrschenden Meinung verkommen.
2 Kommentare:
Nun ja, die Frage geht doch dann noch ein bisschen weiter. Darf ein Staat zulassen, dass Kindern in einer religösen Gemeinschaft Gewalt angetan wird?
Ich mein, wenn sie mit einem kruden Weltbild aufwachsen ist das nicht soo schlimm, dass passiert den meisten Deutschen auch (Anti-Amerikanismus). Wenn jedoch die Kinder dort richtig gehend Gewalt erfahren oder gar Unterdrückt werden (Unterdrückungen von Mädchen im speziellen) bis hin zu Straftaten, dann hört doch Toleranz auf..
@max
Das betrifft wohl die sogenannte Nothilfe. Die beste Möglichkeit, diese im Rahmen des Rechts zu halten, ist die, die Verantwortung und Kosten für Nothilfe privat zu tragen. Wer also meint, daß bestimmten Kindern geschadet wird, kann privat auf eigene Kosten und Verantwortung handeln. Und dabei gilt es, selbst im Recht zu bleiben, also nichtaggressiv zu agieren. Ansonsten ist man für die Folgen seiner Besserwisserei schadensersatzpflichtig. Daß die Leute vom Staat genau hier haftungsbegrenzt agieren können, erklärt ihre fehlgreifenden Tätlichkeiten, die Unverantwortlichkeit genannt wird und in Unfreiheit mündet.
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